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Probst Caspar Christiani – Propst des Stiftes Klosterneuburg, 1578 bis 1584

56. §
Probst Caspar von 1578 bis 1584.

Nach vielen und langen Verhandlungen dachten die Chorherrn in Uebereinstimmung mit den kaiserlichen Klosterräthen, dem Bischofe zu Passau und dessen Officialen zu Wien darauf die Probstey durch eine auswärtige Person zu besetzen, und postulirten den wienerischen Domdechant, Caspar Christiani zum Probst des Stiftes. Dieser Mann ward durch Kaiser Maximilians II. Empfehlung Domherr zu Wien geworden, und zeichnete sich durch seine Gelehrsamkeit und seinen unbescholtenen Lebenswandel so aus, daßs er zum Domdechant befördert wurde.
Die Gutgesinnten richteten daher ihr Augenmerk auf ihn, mußsten sich aber vorher an den Pabst wenden, das Hindernißs zu heben, das ihn von der Probstwürde zu Klosterneuburg ausschloßs, denn er war ursprünglich Weltpriester, und hatte nie die Klostergelübde abgelegt.

Auf die Vorbitte des Kapitels dispensirte Pabst Gregor XIII Christiani von dem Noviziat, und liefs ihm bald die Profession ablegen, worauf er die Postulation zur Prälatur genehmigte, und ihn aus apostolischer Machtvollkommenheit als Probst der regulirten Chorherrn zu Klosterneuburg bestätigte. Das geschah am Ende des Monats Hornung 1578.

Die erste und wichtigste Angelegenheit des neuen Probstes mußste die Vermehrung der Stifrsgeistlichen seyn, denn von dem Augenblicke, als die Reformation in Oesterreich mehrere Anhänger gefunden hatte, verringerte sich die Zahl der Religiösen von Tag zu Tag auch zu Klosterneuburg so sehr, daßs sie kaum mehr hin reichten, den Gottesdienst zu besorgen, vielweniger die incorporirten Pfarren mit Seelsorgern zu versehen.

Durch den ehrenvollen Ruf den sich Caspar, schon ehe er zur Probstey gerufen wurde, unter der Geistlichkeit errungen hatte, waren bald einige herbey gezogen worden, die sich unter seine Leitung zu begeben Willens waren. Balthasar Poltzmann, Domherr zu Gran, und Sebastian Kühler, ein “Weltpriester, waren die ersten, die sich dem Stifte einzuverleiben verlangten, und Pabst Gregor XIII dispensirte beyde von dem Noviziat, so dafs sie nach abgelegter Profession sogleich zu Stiftsämtern befördert werden konnten. Balthasar wurde Dechant, Sebastian Oberkellerer, aber beyde wurden dem Stifte bald wieder entzogen. Balthasar wurde als Abt nach Geras gerufen, und Sebastian ward zum Administrator in Bulgarn bestimmt, von wo er als Probst nach Seckau kam, und dann die Würde des Laibacher- Officialen durch 33 Jahre mit grossem Nachruhm begleitete.

Auch noch andere Stiftsgeistliche wurden ihrer Rechtlichkeit und Geschicklichkeit wegen in andere Ordenshäuser abgerufen, einige aber wurden durch die Neulerungsideen ergriffen, und verliessen trotz der Wachsamkeit des Probsres den Orden, wodurch Caspar in die dringendste Nothwendigkeit versetzt wurde, sich um Kandidaten zu bewerben, was bey der immer mehr um sich greifenden Reformation täglich schwieriger ward.
Die abgefallenen Geistlichen schmiedeten allerley Ränke, wodurch Probst Caspar nicht wenig gekränkt wurde, besonders da es ihnen gelang den Prälaten bey dem Kaiser verdächtig zu machen. Kaiser Rudolph II. und Pabst Gregor XIII. hatten Casparn zur Probstey befördert, weil sie, sich von seiner Thärigkeit und, seinem Eifer versprachen, daßs er der Reformation vielen Abbruch thun werde, doch da er nicht im Stande war, selbe nach ihren “Wünschen zu unter drücken, und die Abgefallenen auch dem Bischofe Kiesel den Verdacht beybrachten, dafs der wenige Eifer Caspars eine der Ursachen sey, warum die Reformation immer mehr Fortschritte mache, so hatte er viele Vorwürfe von dem Bischofe zu leiden, gegen die er sich zwar mit statthaften Gründen vertheidigte. Als er aber auch von Seite des Kaisers beschuldiget wurde, dafs durch seine Saumseligkeit sich die Katholiken sowohl zu Klosterneuburg als auf den stiftlichen Besitzungen verringerten, so wurde er durch diese ungegründeten Anschuldigungen so gekränkt, daßs er der Probstey entsagen wollte.

Doch die Aufmunterungen and Bitten der Gutgesinnten, die ihm vorstellten, er würde durch seine Resignation das Stift vielen Verdrieslichkeiten aussetzen, hielten ihn zurück, und behielt dann seine Würde bey, bis er durch Gram und körperliche Leiden darniedergebeugt am 15. Jänner 1584 zu einem, bessern Leben überging.

Quelle:  “Merkwürigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg” von Maximilian Fischer, Rgul. Chorheren Archivar und Bibliothekar des Stiftes Klosterneuburg – Verlag LEOPOLD GRUND, KK priv. Buchdrucker – 1815

 

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